Die Dreigroschenoper: Erstes Dreigroschenfinale

4 views

Lyrics

Was ich möchte, ist es viel?
 Einmal in dem tristen Leben
 Einem Mann mich hinzugeben
 Ist das ein zu hohes Ziel?
 Das Recht des Menschen ist's auf dieser Erden
 Da er doch nur kurz lebt, glücklich zu sein
 Teilhaftig aller Lust der Welt zu werden
 Zum Essen Brot zu kriegen und nicht einen Stein.
 Das ist des Menschen nacktes Recht auf Erden.
 Doch leider hat man bisher nie vernommen
 Daß einer auch sein Recht bekam - ach wo!
 Wer hätte nicht gern einmal Recht bekommen
 Doch die Verhältnisse, sie sind nicht so.
 Wie gern wär ich zu dir gut
 Alles möchte ich dir geben
 Daß du etwas hast vom Leben
 Weil man das doch gerne tut.
 Ein guter Mensch sein! Ja, wer wär's nicht gern?
 Sein Gut den Armen geben, warum nicht?
 Wenn alle gut sind, ist Sein Reich nicht fern
 Wer säße nicht sehr gern in Seinem Licht?
 Ein guter Mensch sein? Ja, wer wär's nicht gern?
 Doch leider sind auf diesem Sterne eben
 Die Mittel kärglich und die Menschen roh.
 Wer möchte nicht in Fried und Eintracht leben?
 Doch die Verhältnisse, sie sind nicht so!
 Da hat er eben leider recht.
 Die Welt ist arm, der Mensch ist schlecht.
 Natürlich hab ich leider recht
 Die Welt ist arm, der Mensch ist schlecht.
 Wer wollt auf Erden nicht ein Paradies?
 Doch die Verhältnisse, gestatten sie's?
 Nein, sie gestatten's eben nicht.
 Dein Bruder, der doch an dir hangt
 Wenn halt das Fleisch für zwei nicht langt
 Tritt er dir eben ins Gesicht.
 Auch treu sein, ja, wer wollt es nicht?
 Doch deine Frau, die an dir hangt
 Wenn deine Liebe ihr nicht langt
 Tritt sie dir eben ins Gesicht.
 Ja, dankbar sein, wer wollt es nicht?
 Und doch, dein Kind, das an dir hangt
 Wenn dir das Altersbrot nicht langt
 Tritt es dir eben ins Gesicht.
 Ja, menschlich sein, wer wollt es nicht!
 Ja, das ist eben schade
 Das ist das riesig Fade.
 Die Welt ist arm, der Mensch ist schlecht
 Da hat er eben leider recht.
 Natürlich hab ich leider recht
 Die Welt ist arm, der Mensch ist schlecht.
 Wir wären gut - anstatt so roh
 Doch die Verhältnisse, sie sind nicht so.
 Ja, dann ist's freilich nichts damit
 Dann ist das eben alles Kitt!
 Die Welt ist arm, der Mensch ist schlecht
 Da hab ich eben leider recht!
 Und das ist eben schade
 Das ist das riesig Fade.
 Und darum ist es nichts damit
 Und darum ist das alles Kitt!

Audio Features

Song Details

Duration
04:01
Key
2
Tempo
130 BPM

Share

More Songs by Kurt Weill'

Albums by Kurt Weill'

Similar Songs